Die Götterfamilie der ägyptischen Totengötter ist für die Unterwelt zuständig, also für das Leben nach dem biologischen Tod.
Man kann alle Götter zu den Totengöttern zählen, die beim Totengericht ein Amt ausüben. Das betrifft die ersten vier Gottheiten der folgenden Aufzählung:
Seine Funktion als Totengott hängt mit dem Charakter seines Tieres zusammen, dem Schakal. Aufmerksam wacht Anubis über das Totengericht. Er beaufsichtigt dort den Vorgang des Wiegens.
Osiris – Herr über das Totenreich
In der Funktion als Totengott ist Osiris sehr bekannt geworden. Nach seiner Wiederbelebung konnte er sein Leben rechtfertigen und wurde zum obersten Richter des Totengerichts. Als weltlicher Herrscher gehört Osiris zu den Fruchtbarkeitsgöttern.
Thot spielt für die Toten eine genauso wichtige Rolle, wie für die Lebenden. Im Totenreich wacht er über das Göttergericht. Er kontrolliert das Wiegen der Herzen und hält das Ergebnis schriftlich fest.
Maat ist unter anderem auch eine Totengottheit. Deshalb wird sie häufig als „Herrin des Westens“ bezeichnet. Im Totengericht wird das Herz des Toten gegen die Feder der Maat gewogen. Das Herz darf keinesfalls schwerer als ihre Feder sein, sonst wird es verschlungen, und der Tote stirbt endgültig.
Sokar ist ein ägyptischer Totengott und galt als Herr des Eingangs zur Totenstadt. Als diese später in die Unterwelt verlegt wurde, versetzte man auch Sokar in das Totenreich. Sokar wurde zu einer Erscheinungsform von Osiris: Er symbolisiert den toten Osiris auf der Bahre.
Upuaut ist ein ägyptischer Kriegs- und Totengott. Sein Tier ist der Schakal bzw. Wolf. Sein Name bedeutet: „Wegöffner“. Upuaut öffnet die Wege als Kriegsgott, indem er siegreich voranschreitet. Das tut er auch im Totenreich, wo er die Leichenzüge mit zwei Standarten anführt und als Wächter der Gräber fungiert.
Folgende Götter werden ebenfalls zu den Totengöttern gezählt, da sie im Totenreich eine wichtige Schutzfunktion ausüben. Insofern zählen sie alle auch zur Familie der Schutzgötter:
Die vier alt-ägyptischen Kanopen-Götter: Amset, Hapi, Duatmutef und Kebehsenuf gelten als Söhne des alten Horus. Sie sind für den Schutz der Eingeweide des Verstorbenen zuständig.
Die Schutzgöttinnen der Vierheit: Isis, Selket, Nephthys und Neith.
Die vier Göttinnen im Einzelnen:
Isis ist Schwester und Gattin des Osiris. Nachdem Osiris ermordet wurde, schützt sie seinen Leichnam, bevor sie ihn wiederbelebt. Insofern galt Isis auch als Schutzgöttin der Toten. Sie ist in vielen Grabkammern mit ihren ausgebreiteten Flügeln zu sehen.
Die ägyptische Göttin Selket ist bekannt als Skorpiongöttin und als Schutzgöttin der Toten. Sie ist oft in Grabkammern direkt am Sarkophag zu sehen, mit ihren ausgebreiteten Händen oder Flügeln.
Sie wurde eng mit dem Totenreich verknüpft. Das lag daran, dass sie Isis, ihrer Schwester half, Osiris wiederzubeleben. Ihre Hilfe und ihren Schutz erhofften sich auch die alten Ägypter nach ihrem Tod.
Neith – Schutzgöttin und Göttin des Krieges
Neben ihrer Funktion als Kriegsgöttin, wurde sie als Schutzgöttin der Toten verehrt. Neith schützt den Schlafenden und den Toten. Sie wirkt ihren Schutz auch durch die Binden, mit welchen man den Toten einwickelte.