Im Mythos von Anubis und Thot geht es um die Aufgaben beider Götter im Totenreich. Sie arbeiten auch im Totengericht eng zusammen. Anubis überwacht das Wiegen der Herzen und Thot hält das Ergebnis schriftlich fest.
Herkunft von Anubis
Der Vater vom schakalgestaltigen Gott Anubis war Osiris. Er zeugte ihn mit Nephthys, der kinderlosen Frau seines Bruders Seth. Andere Schriften erzählen, dass Anubis ein Sohn des Re ist, der auf die Erde geschickt worden war, um den Leichnam des Osiris zu reinigen und zu verklären. Nur dadurch konnte Osiris wieder auferstehen.
Aufgaben im Totenreich
Als Anubis geboren war, gesellte er sich zu Thot. Beide erfüllten am toten Osiris die Pflichten eines Sohnes, da Horus noch nicht geboren war. Sie kümmerten sich um die Balsamierung von Osiris und richteten ihn schön her. Thot heilte die zerbrochenen Glieder des Osiris mit seinen Zaubersprüchen. Anubis wachte nachts über ihn und schützte den Leichnam vor Nachstellungen und Angriffen der Feinde. Er legte seine Hände auf den Leichnam, bis der Tag anbrach und Osiris seine letzte Reise antreten konnte.
Dort angekommen, berief der auferstandene Gott Osiris die beiden getreuen Helfer zu Richtern des Totengerichts. Er beauftragte sie, die Herzen der Toten zu prüfen und aufzuschreiben, was für die Ewigkeit wichtig war.
Seth und Anubis
Andere Texte erzählen, dass Seth und Anubis Brüder gewesen waren. Sie wuchsen friedlich miteinander auf. Sie spielten und lernten gemeinsam. Eines Tages stahl Seth das Jagdgerät und Spielzeug von Anubis, um dann zu entfliehen. Auf der Flucht verwandelte sich Seth öfter in andere Tiere, um Anubis zu entkommen. Anubis verfolgte und ergriff ihn, als Seth sich gerade in einen Stier verwandelt hatte. Anubis fesselte Seth in seiner Stiergestalt und brachte ihn in seinen Tempel, wo er ihn gefangen hielt. Seine Gefangenschaft dauerte so lange, bis er alle geraubten Gegenstände an Anubis zurückgegeben hatte.
Quellen
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