Der Frosch wurde im Alten Ägypten mit dem entstehenden Leben in Verbindung gebracht. Denn er lebt in schlammigen, feuchten Gebieten, wo es vor Leben wimmelt. Hinzu kommt, dass auch die ägyptische Welt aus dem Urschlamm entstand.

Das entstehende und erneuernde Leben

Deshalb wird er der Geburtsgöttin Heket zugeordnet, die für das Wachstum des Fötus und für die Geburt zuständig war. Die Glyphe des Frosches galt als Symbol des noch nicht geformten Menschen.

Er wird aber auch mit den Urgöttern der Achtheit identifiziert, wenn auch nur sekundär. Denn die Urgötter werden manchmal mit einem Schlangenkopf und manchmal mit dem Kopf eines Frosches dargestellt. Beide Tiere kommen aus dem Urschlamm.

Auch als Nilgott wird er abgebildet und in diesem Kontext wohl eher als Spender des wiederkehrenden Nilwassers verstanden. Es wurden Opferplatten mit abgebildeten Fröschen gefunden, die aus der Spätzeit stammen. Hier dürfte der Frosch als Wasserspender fungieren. Froschkulte gab es vermutlich nicht. Denn man hat nur einen einzigen mumifizierten Frosch gefunden.

Frosch = Wiederbeleben

Der Frosch ist im Alten Ägypten die Verkörperung aller belebenden Kräfte. Das zeigt seine Schreibart, die aus einer Wortgruppe gebildet wird und mit „das Leben wiederholen“ übersetzt wird. In der Spätzeit wird der Frosch mit „Wiederbelebung“ gleichgesetzt. Das lässt vermuten, dass der Frosch auch im Totenglauben der Ägypter eine Rolle spielte. Darüber ist aber bis heute nichts bekannt und man schätzt das eher als unwahrscheinlich ein.

Die Kröte im Alten Ägypten

Die Kröte wurde oft mit dem Frosch synonym genannt und deshalb als Tier der Heket bezeichnet. Doch ein genaueres Hinsehen zeigt Unterschiede zwischen beiden Lurchen auf. Denn die Kröte spielt insgesamt im Alten Ägypten eine eher untergeordnete Rolle. Sie wurde auf Zauberstäben, mit einem Messer bewaffnet, abgebildet. Damit diente sie dem Toten als Abwehrzauber. Auch auf Amuletten ist sie in dieser Funktion zu finden. Es liegt nahe, dass der Frosch und die Kröte im Laufe der Zeit zusammengeflossen sind, zugunsten des Frosches.

Quellen

* Beitragsfoto von Harald Schmidt. Grüner Frosch.

• Bonnet, Hans (2000), „Reallexikon der ägyptischen Religionsgeschichte“, 3. unveränderte Auflage, Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG Hamburg, Seite 198 f. (Frosch) und Seite 400 (Kröte).
• Owusu, Heike (1998), „Symbole Ägyptens“, Schirner Verlag, Darmstadt, Seite 265 (Frosch).