Das Pferd ist im Alten Ägypten erst relativ spät bekannt geworden. Es gelangte über den asiatischen Raum nach Ägypten. Das war etwa im 17. oder 18. Jahrhundert v. Chr. der Fall. Über einen genaueren Zeitpunkt ist man sich nicht ganz einig.
Das schöne Wesen
Die Glyphe des Pferdes bedeutete sinngemäß „Herrscher der Fremden“ und enthielt oft den Zusatz „das Schöne“. Das war seine Wirkung auf die Alten Ägypter. Daher wurde dieses grazile und temperamentvolle Wesen zum beliebten Statussymbol der oberen Herrscherschichten.
Doch galt es als unschicklich, auf ihm zu reiten. Man spannte die Pferde vor leichte Wagen und der Wagenlenker zeigte sich stolz als jemand, der fähig war, sie seinem Willen zu unterwerfen.
Wagen als neues Transportmittel
Das neue Transportmittel, der Wagen, bedeutete eine enorme Erweiterung für die individuelle Mobilität des Alten Ägypters. Das Pferd wurde vor den Wagen gespannt.
Doch die von den Pferden gezogenen Wagen wurden nicht nur als Streitwagen für Kriege genutzt, sondern auch als neue Transportmittel. Der Wagen mit dem Pferd eröffnete die Möglichkeit, Personen und Erzeugnisse gleichermaßen zu transportieren. Man fand sie aber auch in Gräbern. Vielleicht sollten sie den Toten auch im Jenseits eine gute Fahrt ermöglichen.
Streitwagen im Kampf
Abgebildet findet man das Pferd vor den Wagen gespannt oft in Kampfszenen, z. B. bei Tut’enchamun. Es handelt sich durchgehend um edle, feurig wirkende Pferde. Den Wagen im Kampf lenken zu können, erfordert sehr viel Übung.
Es gibt eine Abbildung, wo der Pharao mit einem Streitwagen auf eine Zielscheibe zufährt, auf welche schon mehrmals geschossen wurden. Denn mehrere Pfeile stecken in der Zielscheibe. Das Lenken des sensiblen Pferdegespanns, das Halten des Gleichgewichts im Stehen, obwohl der Wagenkorb sehr stark schwankt und das zielsichere Schießen auf ein Ziel war eine Kunst für sich.
Wer so etwas konnte, war stolz und sich seiner Fähigkeiten bewusst. So wurde das Pferd und der Wagen zum Statussymbol.
Pferdewagen für die Jagd
Die Jagd mit dem Wagen gehörte zu den Vergnügungen der Könige. Sie jagten wilde Tiere, z. B. Löwen, aber auch Wüstenwild, z. B. die Antilope. Auch das erforderte sehr viel Übung für die Pferde und den Wagenlenker. Hier war, vergleichbar mit dem Lenken eines Streitwagens, Geschicklichkeit und viel Übung vonnöten.
Der Pharao Ramses II. hatte einen großen Pferdestall, wo 500 Tiere Platz finden konnten. Der Pferdestall erfüllte fast schon moderne Standards – man sorgte dort gewissenhaft und peinlich genau für Sauberkeit.
Quellen
- „Papyrus: Pferde vor Wagen gespannt.“ Beitragsbild von Darkmoon_Art auf Pixabay.
- „Pferde vor dem Pferdewagen – gemalt.“ Bild von addesia auf Pixabay.
- „Pferdewagen seitlich.“ Bild von Gerhard G. auf Pixabay.
- „Pferdewagen von hinten.“ Bild von Steve Mayer auf Pixabay.
- „Schild.“ Bild von Gerhard G. auf Pixabay.
- Beier, Timo (Hausarbeit 2006), „Wagenfahren und Pferdetraining im Alten Ägypten„
- Stoof, Magdalena (2017), „Pferd, Nilpferd und Thoeris – Motive auf Siegelamuletten im alten Ägypten„
- Spektrum.de (veröffentlicht 18.06.1998), „Pferde im alten Ägypten„
Abscheulich Pferde sind doch wunderschön!!!(und heilig)-finde ich jedenfalls.